[Zugfahren] Japan Rail Pass

Wer auf seiner Japanreise viele verschiedene und vor allem weit entfernte Orte besuchen will, für den ist der JAPAN RAIL PASS genau das richtige! Bei meinen bisherigen Urlaubsreisen nach Japan hatte ich mir den JR Pass auch immer gekauft und war sehr glücklich damit. Hier findet ihr nun einige Informationen dazu.

Was ist der Japan Rail Pass?
Der Japan Rail Pass ist ein Zugpass speziell für Touristen, der von der Japan Railway Group vertrieben wird. Damit kann man die meisten Züge der JR Group nutzen, dazu zählen u.a. der Schnellzug Shinkansen (außer Nozomi und Mizuho) und eine große Zahl an interregionalen Schnellzügen und Regionalzügen. Weiterhin einige Busse der JR-Group und die JR-Fähre nach Miyajima. Ausgestellt wird er für drei verschiedene Zeiträume (7, 14 oder 21 Tage). Im JR Pass ist eine Karte enthalten mit den Verbindungen, die man mit dem Pass nutzen kann. Zu beachten ist, dass private Zuglinien nicht zum Pass gehören, was u.a. die Tokyo Metro betrifft.

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Wer darf den Japan Rail Pass benutzen?
Bekommen tut man den JR Pass nur, wenn man nicht japanischer Staatsangehöriger ist – also keinen japanischen Reisepass besitzt – und wenn man Japan mit einem Kurzzeitvisum (Touristen-Visum) bereist. Das ist nicht der Fall, wenn man als Student, für die Arbeit oder Work & Travel nach Japan geht oder allgemein seinen ständigen Wohnsitz in Japan hat. Als japanischer Staatsangehöriger hat man nur die Chance auf den Pass, wenn man seinen ständigen Wohnsitz im Ausland hat und dort Daueraufenthaltsrecht besitzt oder mit einem Ausländer verheiratet ist, der ebenfalls außerhalb Japans lebt.

Wie bekomme ich den Japan Rail Pass?
Den JR Pass muss man vor Reiseantritt kaufen, denn er ist nicht in Japan erhältlich. Angeboten wird er von einigen Reisebüros, u.a. kann man ihn beispielsweise über JTBHIS Germany oder die JR Pass Seite kaufen. Ich habe ihn mit bisher meist bei JALPAK gekauft, ging auch alles sehr schnell und reibungslos. Man bekommt eine Rechnung, bezahlt das Geld und bekommt dann seinen Exchangevoucher mit der Exchange Order (eine Art Gutschein für den Pass) nach Hause geschickt. Diesen benötigt man dann in Japan, um ihn in den Rail Pass umzutauschen. Der Voucher ist aber nur 3 Monate gültig, also nicht zu früh bestellen!

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Post vom Reisebüro: Exchange-Order und Info-Flyer

Wenn man dann in Japan ist, geht man zu einer der vielen Ausgabestellen, die die JR auf fast jedem großen Bahnhof hat. Ich habe meinen immer gleich auf dem Flughafen geholt. Dort gibt man dem Bearbeiter den Gutschein und seinen Reisepass. Der prüft das alles. Ich musste meinen Namen, Staatsangehörigkeit und Reisepassnummer bisher immer selber drauf schreiben. Wenn alles fertig ist bekommt man dann den Japan Rail Pass in die Hand gedrückt. Darauf steht u.a. der Gültigkeitszeitraum, die Klasse, der Preis und innen ganz viel Kleingedrucktes.

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Wie funktioniert der Japan Rail Pass?
Wenn man den Pass einmal hat, ist eigentlich alles ganz einfach. An den Bahnhöfen in Japan gibt es, bevor man zu den Gleisen kommt, Schranken, durch die man nur mit dem Zugticket kommt. An der Seite befindet sich immer ein kleiner Durchgang mit Personal. Zu diesem geht man, zeigt die Rückseite seines JR-Passes mit der Gültigkeitsdauer und nach einem kurzen Blick und einer Verbeugung darf man durchgehen. Das dauert meist nur wenige Sekunden. Das gleiche auch beim Verlassen des Bahnhofes.

Wenn man den Shinkansen, Narita Express oder andere Langstreckenzüge benutzen möchte, kann ich nur empfehlen sich vorher eine Sitzplatzreservierung zu holen. Das ist zwar etwas aufwendiger, weil man erst vorher zum Reise-Center-Schalter gehen muss, aber es erspart einem danach einigen Stress. Mit Sitzplatzreservierung lässt es sich einfach besser reisen und es kostet nichts zusätzlich.

Kleine persönliche Geschichte: Bei meiner ersten Fahrt im Shinkansen von Yokohama nach Kyoto bin ich einfach in den Zug rein und habe mich auf den erstbesten freien Platz gesetzt. Natürlich saß ich in dem Abteil der reservierten Sitzplätze, was ich aber nicht mitbekommen habe. Als dann kontrolliert wurde, wusste die gute Frau gar nicht, was sie mit mir anfangen sollte, weil die Verständigung schwierig war. Aber sie hat mir dann einen Platz gezeigt, der nicht reserviert war, das entsprechende Ticket in die Hand gedrückt und dann war alles gut. Rückwärts habe ich dann aufgepasst, dass ich nicht wieder im “Reserviert-Abteil” lande. Ende vom Lied war, dass ich dann über eine Stunde in einem mehr als überfüllten Abteil stand und den Rest nur mehr oder weniger eingeengt saß.

Was kostet der Japan Rail Pass?
Wo wir auch gleich bei den Kosten sind. Wie bereits erwähnt, kann man sind den Pass für drei verschiedene Zeiträume holen. Dazu kann man noch entscheiden, ob man 1. oder 2. Klasse haben möchte. So sieht das Ganze dann also aus:

Green Pass
(1. Klasse)
Ordinary Pass 
(2. Klasse)
7 Tage 38.880 Yen 29,110 Yen
14 Tage 62.950 Yen 46,390 Yen
21 Tage 81.870 Yen 59.350 Yen                

Alle Preise sind in Yen und werden nach dem aktuellen Kurs umgerechnet. Für Kinder gibt es gesonderte Preise.


Ich persönlich habe den Japan Rail Pass jedes Mal gern benutzt, weil einem dann das Nachforschen, wie viel man für eine Strecke bezahlen muss, erspart bleibt. Jedoch sollte man beachten, was man in Japan vor hat. Wenn man beispielsweise nur eine Woche lang in Tokyo hin und her fahren möchte, braucht man ihn nicht unbedingt (vor allem, weil er auch NICHT in der U-Bahn -Tokyo Metro- gilt). Man sollte schon ein paar weiter entfernte Strecken fahren, damit sich das Ganze auch rechnet. Aber schon bereits mit der Fahrt Tokyo – Kyoto/Osaka – Tokyo hat man den 7-Tage-Pass schon fast drin. Um Preise zu recherchieren kann man u.a. Google Maps oder Hyperdia nutzen.

Weiterhin gibt es noch verschiedene Regionalpässe, die nur in bestimmten Regionen Japans gelten. Diese sind manchmal für Reisen auch sinnvoller als der normale Japan Rail Pass, den man im ganzen Land nutzen kann. Mehr Informationen dazu findet ihr hier.


Ihr habt noch Fragen zum Japan Rail Pass? Dann könnt ihr sie hier gerne stellen und ich kann versuchen sie zu beantworten (^_^)v

Kommentar (2)

  • Katharina| 29. Juli 2016

    Oh ja – ich fand den Japan Rail Pass auch toll, weil er alles so unkompliziert macht. Ohne den hätten wir uns wahrscheinlich nicht dazu entschieden, noch nach Kyushu zu fahren. Liebe Grüße, Katharina

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