Samurai Museum in Shinjuku | TOKYO

In der Geschichte Japans sind die Samurai nicht wegzudenken und in vielen Burgen findet man Rüstungen und Schwerte als Ausstellungsstücke. Doch genau diesem Thema, den Samurai, hat sich auch ein eigenes Museum in Shinjuku gewidmet. Ich stelle euch hier das Samurai Museum vor und erzähle euch, was ihr dort erleben könnt.

Samurai Museum

Die Zeit der Samurai reicht etwa vom Beginn der Kamakura-Periode (1185) bis hin zum Ende der Edo-Periode (1868). 700 Jahre Geschichte Japans, in welche man im Samurai Museum in Shinjuku einen Einblick erhalten kann. Das Museum ist zwar recht klein, hat aber trotzdem einiges zu bieten. Da der größte Teil der Besucher Ausländern sind, wird etwa alle 20 Minuten eine englischsprachige Führung angeboten. Diese ist im Eintrittspreis enthalten und sehr zu empfehlen. Die Mitarbeiter erklären einem die wichtigsten Hintergründe zur Samurai-Geschichte und stellen die einzelnen Exponate vor. Manche davon darf man anfassen und sogar ausprobieren. Zudem kann man jederzeit Fragen stellen und mit ihrem einschlägigen Wissen haben die Mitarbeiter auch meist eine Antwort parat.

1. Etage des Samurai Museums

In der unteren Etage findet man zuerst einen Souvenir-Shop. Den kann man auch ohne Eintritt zu bezahlen besuchen. Hier findet ihr zahlreiche Souvenirs mit Samurai-Bezug, egal ob T-Shirts, Schlüsselanhänger oder Regenschirme mit Schwertgriff. Es werden dort auch Schwerter verkauft. Ausgestellt sind nur Replikate, aber bei Nachfrage werden auch echte Schwerter angeboten. Auch Rüstungen und Helme kann man käuflich erwerben, dafür sollte man aber einen recht großen Geldbeutel mitbringen.

Auf der anderen Seite des Eingangs befindet sich die Rezeption. Hier könnt ihr die Eintrittskarten für den stolzen Preis von 1,800 Yen kaufen, erhaltet Flyer und werdet von Mitarbeitern informiert, wann die nächste Führung stattfindet. Als ich dort war, waren alle Mitarbeiter wirklich sehr freundlich und aufgeschlossen und konnten alle Englisch.

Die Ausstellung beginnt mit sechs Rüstungen, welche aus der Muromachi bis hin zur Edo-Zeit stammen. Bei der Führung erhaltet ihr viele Informationen zum Aufbau der Rüstungen, der verschiedenen Funktionen und für welche Zwecke sie verwendet wurden.

2. Etage des Samurai Museums

In der oberen Etage heißt es erst einmal Schuhe aus, bevor ihr in sechs weiteren Bereichen mehr über die Samurai erfahren könnt. Im Kamakura-Raum findet ihr eine elegante Rüstung, die zur Dekoration diente. Zudem gibt es dort Zubehör, welches die Samurai zu Pferde genutzt haben, zu sehen. Der nächste Raum widmet sich den japanischen Schwertern, den Katana. Es sind verschiedene Arten ausgestellt, die zwischen 200 und 800 Jahre alt sind.

Auch den Helmen und Rüstungen ist jeweils ein eigener Bereich gewidmet. Während der Führung können Freiwillige einen Helm aufprobieren und feststellen, wie schwer diese sind. In einem Raum werden Feuerwaffen ausgestellt, die vor allem während der Azuchi-Momoyama-Zeit (1573-1603) vor der Isolierung Japans hergestellt wurden. Im letzten Raum wird sich genau dieser Zeit sowie der Edo-Zeit gewidmet. Neben weiteren aufwendigen Rüstungen, findet man Utensilien der späten Edo-Zeit, die den Übergang in die Meiji-Zeit und dem Ende der Samurai ankündigen. Durch die Mitarbeiter werden einem die historischen Hintergründe näher gebracht.

Kostenlose Erlebnisse

Für den Eintrittspreis bekommt man nicht nur eine kostenlose englischsprachige Führung. Man hat die Möglichkeit zwischendurch einen Samurai-Helm auf zu probieren oder sich später im Fotobereich einkleiden zu lassen. Es stehen verschiedene Samurai-Kleidungsstücke und Helme aber auch Kimono zur Verfügung. Dort kann man dann Fotos machen.

Vier Mal am Tag (14 Uhr, 15 Uhr, 16 Uhr und 17 Uhr) findet zudem eine kostenlose Vorführung des Schwerkampfes statt. Es werden erst mehrere Kampfbeispiele mit dem Schwert gezeigt, danach verschiedene Techniken erklärt. Freiwillige können diese zusammen mit dem Schwertkünstler ausprobieren. Am Ende bleibt noch Zeit für Fragen. Die Vorführung dauert etwa 15~20 Minuten

 

Erlebnisse mit Aufpreis

Gegen eine Gebühr von jeweils 5,000 Yen kann man an Kursen zur Samurai Kalligrafie oder zu Samurai Schwertern teilnehmen. Diese verlangen vorab eine Reservierung. Erkundigt euch also am besten rechtzeitig beim Museum, wann diese Kurse genau stattfinden.

Wer in einmal komplett in eine Rüstung schlüpfen möchte, kann dies im Samurai Museum ebenfalls tun. Für ein professionelles Fotoshooting stehen verschiedenen Rüstungen bereit. Je nachdem, welche man wählt, kostet dies allerdings zwischen 32,000 und 48,000 Yen. Man erhält ein A4 Bild im Rahmen und zwei weitere in gedruckter Form. Die restlichen Bilder gibt es auf CD-Rom. Hierfür solltet ihr euch aber mindestens drei Tage vorher anmelden.

Weitere Informationen dazu findet ihr auf der Webseite des Museums.

Der Eintrittspreis ist zwar recht teuer, mit Führung und den kostenlosen Erlebnissen kann man aber gut 1 ½ bis 2 Stunden im Museum verbringen. Das Fotografieren ist in den meisten Teilen erlaubt. Wer also mehr über die Samurai in Japan erfahren möchte, sollte dort auf jeden Fall einmal vorbei schauen!


❀ I N F O ❀

Besucht: 27. Mai 2017
Eintritt: ¥ 1,800 für Erwachsene
¥ 800 für Kinder bis 12 Jahre
Kinder bis 3 Jahre kostenlos
Öffnungszeiten: täglich 10:30 Uhr bis 21:00 Uhr
Letzter Einlass um 20:30 Uhr
Adresse: 東京都新宿区 歌舞伎町2丁目25−6
Tokyo, Shinjuku-ku, Kabuki-cho, 2-25-6
Lage: Vom JR Bahnhof Shinjuku etwa 8 Minuten zu Fuß, vom Seibu Shinjuku Bahnhof nur etwa 4 Minuten
Webseite: Englische Webseite

 

 

Edo Wonderland Nikko Edomura

Wer träumt nicht davon – einmal zurück in die Edo Zeit und das alte Japan erleben. Für alle, die das erleben wollen, gibt es die Möglichkeit im Edo Wonderland Nikko Edomura. Vorort könnt ihr in eine andere Welt eintauchen.

Edo Wonderland Nikko Edomura

Nachdem man das Eingangstor durchschritten hat, findet man sich in einem kleinen Dorf der Edo Zeit (1603-1868) wieder. Verkaufshäuser, Samurai-Residenzen, Schreine, Theater und mehr. Vor allem die rote Brücke – Nihon Bashi – ist ein Blickfang. Zudem laufen auch die Mitarbeiter ihren Rollen entsprechend verkleidet im Park herum. An einer Ecke amüsieren sich ein paar Ninja, an der anderen unterhalten sich ein paar Frauen im Kimono. Oder es laufen Samurai und Ronin an einem vorbei.

Es gibt mehrere Theater, in denen man unter anderen Ninja Aufführungen oder die Künste einer Oiran (die japanische Edel-Kurtisane) sehen kann. Je nach Besucher-Andrang sollte man sich rechtzeitig für die Veranstaltungen anstellen, um einen guten Platz zu bekommen. Zudem gibt es jede Menge Souvenir-Läden und unterschiedliche Restaurants. Man kann sich aber auch am Bogenschießen ausprobieren oder ein Ninja Training mitmachen. Und natürlich noch vieles mehr – ich habe gemerkt, dass man bei einem Besuch gar nicht alles schaffen kann.

Ein besonderes Highlight des Parkes ist, dass man selbst in die Kostüme der Edo-Zeit schlüpfen kann. Ob Samurai, Ninja, Kauffrau oder Prinzessin – die Auswahl ist groß. Man kann sich sogar als Geisha einkleiden lassen. Allerdings ist das Ganze auch recht kostspielig. So liegen die Preise für einfache Kostüme zwischen ¥ 3000 und ¥ 5000. Etwas aufwendigere Kostüme wie eine Edo-Prinzessin liegen bei ¥ 9800. Dazu gibt es noch Perücken (Extrakosten), welche aber – wie mir gesagt wurde – Ausländer nicht tragen dürfen (wegen der unterschiedlichen Kopfform *hust*). Es ist aber auch möglich sich für weiter ¥ 500 die Haare hochstecken zu lassen.

Die Kostüme kann man bis 15 Uhr anlassen und im Park herumlaufen. Natürlich gibt es aufgrund der schönen Gebäude viele Möglichkeiten tolle Fotos zu schießen. Alternativ kann man sich auch in einem extra Fotostudio teure Fotos machen lassen.

Edo Wonderland Nikko Edomura

Ich als Edo-Prinzessin auf der Nihon Bashi (^^)~

Ich hatte dort sehr viel Spaß – auch wenn uns am Ende der Regen etwas den Tag zerstört hatte. Wir haben deshalb den Park früher verlassen und dadurch die Oiran-Parade verpasst, die ich eigentlich unbedingt sehen wollte… Für alle, die sich ein wenig für die Thematik interessieren, ist dieser Themen-Park auf jeden Fall einen Besuch wert!

Das Edo Wonderland Nikko Edomura liegt in der Präfektur Tochigi, etwa 3 Stunden Zugfahrt von Tokyo entfernt, in der Nähe der Stadt Nikko. Dort ist der berühmte Toshogu Schrein mit der Grabstätte vom Shogun Tokugawa Ieyasu.


❀ I N F O ❀
Besucht: 20. Juli 2015
Eintritt: ¥ 4,700 | ¥ 4,100 Afternoon Pass
auf der Internetseite gibt es einen 10%-Rabatt-Ticket
Öffnungszeiten: Sommer Saison: 09:00 Uhr bis 17:00 Uhr
Winter Saison:  09:30 Uhr bis 16:00 Uhr
Geschlossen: Mittwochs
14 Tage im Dezember für Wartungsarbeiten
Adresse: 栃木県日光市 柄倉470-2
Tochigi-ken Nikko-shi, Karakura 470-2
Anfahrt: Vom Bahnhof Kinugawa-Onsen fahren alle 20-30 Minuten Shuttelbusse zum Edo Wonderland (etwa 15 Minuten Fahrtzeit). Es gibt aber auch Busse vom Toshogu Shrine und vom JR Nikko Bahnhof ausgehend. Man kann aber auch ein Taxi nutzen. Nähere Informationen und Busfahrpläne findet ihr auf der Seite des Edo Wonderland.
Webseite: Edo Wonderland Nikko Edomura

 

Mehr zum Edo Wonderland?

→ Reisetagebuch-Eintrag zum Edo Wonderland (coming soon)
Mein Beitrag dazu auf Akari Discovery
Bilder aus Nikko auf meiner Facebook Seite